Mundsoor

Hefepilze sind in unserer Umwelt allgegenwärtig und in der Regel unschädlich. Auch der Hefepilz Candida albicans ist ein häufiger, meist harmloser Bewohner unseres Körpers. Besonders häufig sind Hefepilze im Mund oder Darm vorzufinden. Meist kommen wir schon im Babyalter mit den Candida-Pilzen in Kontakt. Normalerweise hält ein gesundes Immunsystem sie ohne Probleme in Schach. Für Menschen mit einem geschwächten oder noch nicht voll ausgebildeten Immunsystem – Säuglinge, ältere Menschen, Patienten unter Immuntherapie etc. – kann der Pilz jedoch auch zum Problem werden. Eine Pilzinfektion mit Candida albicans (im Fachjargon „Candidose“ oder „Soor“ genannt) ist zwar harmlos, aber oft unangenehm und schmerzhaft. Ist der Mund- und Rachenraum betroffen, wird die Erkrankung als Mundsoor oder Mundpilz bezeichnet. Im Folgenden erfahren Sie, wie Sie die Symptome einer Pilzinfektion mit Candida albicans im Mund erkennen und welche Behandlung Erfolg verspricht.

Was ist eigentlich Soor oder Mundsoor?

Mundsoor oder Mundpilz ist eine Infektion der Mundschleimhaut mit dem Pilz Candida albicans. Mundsoor ist damit ein Spezialfall einer Candidose (einer Infektion mit Candida-Pilzen). Candidosen sind häufige Pilzinfektionen, die sich auf ganz unterschiedliche Weise äußern können. Relativ harmlos sind Infektionen in den Zwischenräumen der Zehen oder in Hautfalten (die sogenannte „intertriginöse Candidose“). Schon unangenehmer sind Erkrankungen im Genitalbereich (Vaginalmykose oder Balanitis) oder im Mund (Mundsoor), aber wirklich gefährlich ist die sogenannte „systemische Candidose“, bei der sich die Pilzinfektion über das Blut im gesamten Körper ausbreiten und innere Organe befallen kann.

Soor - MundsoorVon Soor spricht man dann, wenn eine Candidose nur die Haut bzw. Schleimhäute betrifft. Mütter kennen von ihrem Baby beispielsweise den Windelsoor (Windeldermatitis). Der Begriff Soor stammt aus dem Altdeutschen (sohren) und bedeutet „wund machen“.

Pilze wie Candida albicans sind im Normalfall nicht in der Lage, die Abwehrmechanismen der menschlichen Haut bzw. Schleimhaut sowie des Immunsystems zu überwinden. Bei gesunden Menschen mit einem intakten Immunsystem kommen sie daher nur als harmlose Bewohner in Mundhöhle und Darm vor. Bei Säuglingen ist die Schutzfunktion der Haut allerdings noch nicht komplett entwickelt und das Immunsystem noch nicht voll ausgebildet, sodass Pilze diese Hürden leichter überwinden und einen Soor auslösen können. Ähnliches gilt für Erwachsene mit einem geschwächten Immunsystem (z. B. durch eine Immuntherapie) oder ältere Menschen. Sie alle haben – aus verschiedenen Gründen – ein verhältnismäßig schwaches Immunsystem und daher ein erhöhtes Risiko für Hefepilz-Infektionen. Schleimhäute sind wiederum besonders gefährdet, weil sie für den Pilz leichter zu überwinden sind als die normale Haut. Pilzinfektionen der Schleimhäute (Windelsoor, Genitalsoor, Mundsoor) sind daher mit die häufigsten Vertreter dieser Klasse von Infektionen.

Wie kommt es zu einer Candida-Infektion?

Wie bereits erwähnt, sind Hefepilze allgegenwärtig. Meist infizieren sich schon Babys – entweder bei der Geburt, beim Stillen, an ihren eigenen Windeln, durch Schnuller oder Spielzeug. Eine Übertragung von Candida-Pilzen ist daher grundsätzlich kaum zu verhindern.

Allerdings entwickeln die meisten Babys trotzdem keinen Soor und keine Symptome – ihr Immunsystem verhindert die übermäßige Vermehrung der Hefepilze. Bei etwa jedem siebten Kind klappt das jedoch nicht und es entsteht ein Soor im Mund (Mundsoor, Mundpilz), bei ungefähr doppelt so vielen ein Soor im Anal- und Genitalbereich (Windelsoor). Hefepilze wie Candida lieben es warm und feucht. Deshalb sind sie besonders häufig in der Mundhöhle und im Windelbereich zu finden. Aber egal, ob Sie als Baby schon Symptome eines Soors hatten – die Hefepilze tragen Sie mit Sicherheit in ihrem Körper (Mund, Darm) und auf Ihrer Haut mit sich.

Symptome und Krankheitsverlauf

Die häufigste Form von Mundsoor, die sogenannte „pseudomembranöse Candidose“, beginnt meist mit einzelnen weißen Stellen auf der Mundschleimhaut oder der Zunge. Im weiteren Verlauf der Infektion vergrößern sich diese weißlichen oder weißlich-gelben Stellen und verbinden sich schließlich zu einem weißlichen Belag auf der Mundschleimhaut und/oder der Zunge. Unter dem Belag ist die Schleimhaut gerötet und samtartig geschwollen, gelegentlich blutet sie auch. Berührungen können schmerzhaft sein. Häufig klagen vom Mundpilz Betroffene über ein pelziges Gefühl im Mund, einen trockenen Mund und gesteigerten Durst. Weitere Symptome des Mundpilzes können ein brennendes Gefühl auf der Zunge sowie allgemeine Schmerzen im Mund sein. Wenn man den weißen Belag abstreift, können darunter rötlich entzündete Stellen zum Vorschein kommen, die oft bluten.

Mundsoor - Symptome und Krankheitsverlauf

Ohne Behandlung bzw. im fortgeschrittenen Stadium kann der Mundpilz auf die Speiseröhre übergreifen, was zu Schmerzen beim Schlucken führt, oder er kann sogar den Magen-Darm-Trakt befallen.

Was tun bei Mundsoor? – Therapie

Eine ursächliche Behandlung von Candida-Infektionen ist mit natürlichen Hausmitteln nicht möglich. Es gibt jedoch verschiedene Arten von wirksamen und gut verträglichen Medikamenten, sogenannte Antimykotika. Zu den besonders bewährten Wirkstoffen zählt hier Miconazol, das bei der Behandlung von Candida hochwirksam und gut verträglich ist. Empfehlungswert ist das InfectoSoor Mundgel mit Miconazol. Das Gel sorgt dafür, dass der Wirkstoff besonders gut und lange an der Mundschleimhaut haften und so die Candida-Pilze bekämpfen kann. Das Gel wird 4-mal am Tag nach den Mahlzeiten angewendet. Aufgrund seines angenehmen Kakao-Orangen-Geschmacks wird es auch von Kindern gerne angenommen; Ihr Arzt oder Apotheker wird Sie dazu gerne beraten.
Wie bei jeder Medikation ist es wichtig, die verordnete Dosierung genau einzuhalten und die Behandlung so lange durchzuführen, wie der Arzt oder Apotheker angeordnet hat – unter Umständen auch dann noch, wenn im Mund oder auf der Zunge kein Belag mehr zu sehen ist. Ein vorzeitiger Abbruch der Behandlung kann dazu führen, dass der Mundpilz zurückkehrt oder sich schlimmstenfalls sogar auf andere Bereich ausbreitet.

Von Hausmitteln gegen den Soor raten Experten ab. Im besten Fall bekämpfen sie die Symptome, können aber nichts gegen die zugrunde liegende Pilzinfektion ausrichten – im schlimmsten Fall können sie die Infektion sogar verschlimmern.

Vorbeugung

Der Infektion mit den Hefepilzen können Sie kaum entkommen. Sie können jedoch zumindest ein Stück weit dazu beitragen, das Ausbrechen der typischen Symptome zu verhindern.

Mundsoor - Reinigung und SterilisationSpeziell für den Mund (Mundsoor, Mundpilz) gilt, dass eine systematische tägliche Mundhygiene die übermäßige Vermehrung der Candida-Pilze verhindern kann. Bei Kindern und Erwachsenen sollten bei der täglichen Zahnpflege alle Zahnbeläge (Plaque, Zahnstein) gründlich entfernt werden, da die Hefepilze in ihnen ideale Bedingungen vorfinden.

Läsionen (Verletzungen) des Zahnfleischs oder der Mundschleimhaut sind Einfallstore für Pilze und andere Krankheitserreger. Achten Sie daher auf einen guten Sitz von Zahnspangen oder Zahnprothesen, damit sich keine Druck- und Scheuerstellen bilden.

Da Mundpilz vor allem bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem zum Ausbruch kommt, helfen alle Maßnahmen, die das Immunsystem stärken bzw. eine Schwächung des Immunsystems verhindern. Bei Personen, die eine Chemotherapie absolvieren oder immunsuppressive Medikamente einnehmen müssen, werden oft parallel antimykotische (pilzhemmende) Präparate verordnet, um die unkontrollierte Vermehrung von Hefepilzen zu verhindern.
Vor allem bei älteren Menschen ist die Mundschleimhaut aufgrund einer verringerten Speichelproduktion oft trocken, was das Eindringen von Pilzen ebenfalls begünstigt. Hier kann es helfen, die Schleimhaut regelmäßig zu befeuchten.

Man kann es nicht oft genug betonen: Mundpilz ist ansteckend! Reinigen bzw. sterilisieren Sie Zahnprothesen, Zahnspangen, Schnuller und Sauger regelmäßig und tauschen Sie Zahnbürsten in kurzen Abständen aus. Verwenden Sie bei Vorliegen einer Infektion mit Mundpilz kein Geschirr gemeinsam und schlecken Sie z.B. nicht den Löffel ab, mit dem Sie ihr Baby füttern. Verzichten Sie darauf, heruntergefallene Gegenstände mit dem eigenen Speichel zu säubern. Auch Küsse können Mundsoor übertragen!

Das Wichtigste in Kürze:

  • Bei den ersten Anzeichen von weißen Belägen im Mund sollten Sie sofort reagieren und Ihren Arzt aufsuchen.
  • Zur Behandlung von Mundsoor eignen sich miconazolhaltige und besonders haftfähige Mundgels wie z.B. InfectoSoor Mundgel.
  • Eine gute Mundhygiene beugt dem Risiko einer Pilzinfektion vor.
  • Achten Sie beim Tragen von Zahnspangen oder Zahnprothesen auf einen guten Sitz, da Druck- und Scheuerstellen es dem Pilz leichter machen, die Mundschleimhaut zu überwinden. Reinigen/desinfizieren die die Zahnspange bzw. Prothese regelmäßig.
  • Bei Babys hilft Abkochen der Schnuller und Sauger sowie der Verzicht auf gemeinsame Essbestecke.
  • Bei gestillten Kindern kann es erforderlich sein, auch die Brust der Mutter mit einem Antipilzmittel zu behandeln, um den Ping-Pong-Effekt zwischen Mutter und Kind zu unterbinden. Sprechen Sie Ihren Arzt oder Ihre Hebamme darauf an, falls Ihre Brustwarzen entzündet sind.
  • Führen Sie die Behandlung mindestens solange durch, bis die weißen Beläge im Mund verschwunden sind. Bei konsequenter Therapie ist das meistens bereits nach 5 Tagen der Fall, ansonsten suchen Sie bitte erneut Ihren Arzt auf.

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